8. Universitäre Strafvollzugstage
Gefangen im (Berufs-)Alltag: Interdisziplinäre Perspektiven und (neue) Wege in Aus- und Fortbildung
Am 25. und 26. September 2025 luden das Bundesministerium für Justiz, das Hans Gross Zentrum für interdisziplinäre Kriminalwissenschaften an der Universität Graz und die Strafvollzugsakademie Wien zu den 8. Universitären Strafvollzugstagen in das RESOWI-Zentrum der Universität Graz.
Unter dem Motto „Gefangen im (Berufs-)Alltag“ widmete sich die Tagung den zentralen Fragen der Aus- und Fortbildung, sowohl von Bediensteten als auch von Insassinnen und Insassen. Moderiert wurde die Veranstaltung vom Vorsitzenden des Netzwerks Vollzugsforschung und Präsident Mag. Michael Schwanda (Oberlandesgericht Graz). Internationale Expertinnen und Experten sowie Vertreter:innen aus Justiz, Wissenschaft und Praxis diskutierten an zwei spannenden Tagen neue Ansätze und Herausforderungen im modernen Strafvollzug. Auch der Generaldirektor für den Strafvollzug und den Vollzug freiheitsentziehender Maßnahmen, Mag. Friedrich Koenig, nahm an den Strafvollzugstagen teil und betonte die Bedeutung des interdisziplinären Austauschs.
Höhepunkte des Programms
- Eröffnungsvortrag von Pia Puolakka (forensische Psychologin, Finnland) zum Thema „Smart Prisons: Digital Rehabilitation and Education – International Perspectives“
- Plenarvortrag von Dr.in Veronika Hofinger (Universität Innsbruck): „Digitale Resozialisierung in Österreich“
- Plenarvortrag zum Thema „Kompetenzförderung im Strafvollzug – Internationale Perspektiven auf Qualifizierung und Personalgewinnung“ von Tamara Höfer, BSc MSc (Verein Richtungswechsel)
- Vorstellung des neuen Bachelorstudiums mit Schwerpunkt „Sicherheit und Strafvollzug“ durch Vertreter:innen der Universität Graz und des BMJ sowie anschließende Podiumsdiskussion mit Expert:innen aus Justiz, Wissenschaft und Praxis
- Workshops zu zentralen Fragen des Strafvollzugs, u. a.:
- Bildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten für Insassinnen und Insassen
- Recruiting-Trends und neue Wege der Personalgewinnung
- Aus- und Weiterbildung von Strafgefangenen und ihre Bedeutung im Hinblick auf eine bedingte Entlassung
Neues Bachelorstudium für die Justizwache
Ein besonderes Highlight der Tagung war die Vorstellung des neuen interdisziplinären Bachelorstudiums „Recht, Wirtschaft, Gesellschaft im digitalen Wandel“ an der Universität Graz, das mit dem Wintersemester 2025/26 startet. Damit wird die Ausbildung der künftigen Offizier:innen der Justizwache („E1“) – und damit der zukünftigen Führungskräfte im Straf- und Maßnahmenvollzug – erstmals akademisiert. Das Studium verbindet wissenschaftliche Grundlagen mit einem klaren Praxisbezug und unterstützt die weitere Attraktivierung der Karrierewege im Justizvollzug. Mit diesem Schritt setzt das Bundesministerium für Justiz ein starkes Zeichen für die Aufwertung und Zukunftsfähigkeit dieses zentralen Berufsbildes.
Mit den Universitären Strafvollzugstagen wurde der Dialog zwischen Wissenschaft, Praxis und Justiz weiter gestärkt und ein wichtiger Beitrag zur Weiterentwicklung des Strafvollzugs in Österreich geleistet.
Rückfragen & Kontakt
Bundesministerium für Justiz
Sina Bründler-Lerner
Ressortmediensprecherin
Telefon: +43 676 89 89 12 070
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