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Forum der Staatsanwältinnen und Staatsanwälte: der Begriff der Gewalt aus verschiedenen Perspektiven

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(C) BMVRDJ

Der Gewaltbegriff im Strafgesetzbuch und aus psychiatrischer Sicht, internationale Zusammenarbeit in Europa und Projekte und Interventionen bei Hasskriminalität

Am Nachmittag des vorletzten Tages des Forums der Staatsanwältinnen und Staatsanwälte trug Alois Birklbauer der Johannes Kepler Universität Linz zum Thema „Gewalt als strafrechtspolitische und gesamtgesellschaftliche Herausforderung“ vor. Er erläuterte den Gewaltbegriff, der dem Strafgesetzbuch zugrunde liegt und dass dieser sehr eng zu verstehen ist. Außerdem stellte er die jüngste Tendenz der Rechtsprechung dar, die Auswirkungen beim Opfer als Erschwerungsgrund heranzuziehen.

Der Begriff der Gewalt spielte auch in dem Vortrag von Dr. Adelheit Kastner eine große Rolle – allerdings aus einer ganz anderen, für die Staatsanwältinnen und Staatsanwälte nicht minder interessanten – Perspektive. Die Gerichtspsychiaterin trug zu dem Thema „Persönlichkeitsbilder von GewalttäterInnen“ ab. Sie stellte die verschiedenen Typen von Persönlichkeitsstörungen dar und ging auch auf ihre Ursachen und Entwicklung ein. Insbesondere stellte sie in ihrem Vortrag dar, wie Schizophrenie und Gewalttätigkeit zusammenhängen.

Neben diesem Vortrag bot auch Dr. Walther Parson von der Medizinischen Universität Innsbruck einen Einblick in für ein Strafverfahren interessante medizinische Hintergründe. Er trug zum Thema „Forensisches Genomik – die Zukunft der kriminalistischen DNA Analyse“ vor und bot den Staatsanwältinnen und Staatsanwälten anhand aktueller Erkenntnisse Einblick darin, wie eine DNA Analyse erfolgt und welche Erkenntnisse möglich sind.

Einen ganz anderen aber in der heutigen Zeit immer wichtiger werdenden Aspekt beleuchtete Mag. Michael Schmid von Eurojust. Er trug zum Thema „Joint Investigation Teams“ vor und stellte dar, wie die länderübergreifende Zusammenarbeit von Ermittlungsbehörden in Europa erfolgreich funktionieren kann. Mit Hilfe von Eurojust konnten schon einige Erfolge in der Aufhebung länderübergreifend agierender kriminellen Gruppierungen erzielt werden.

Der letzte Tag des Forums der Staatsanwältinnen und Staatsanwälte wurde schließlich von Petra Bachleitner von „Mauthausen Memorial/KZ-Gedenkstätte“ und Bernhard Gläser von Verein Neustart eingeleitet. Sie stellten insbesondere ein Pilotprojekt dar, das 2014 für Jugendliche ins Leben gerufen wurde, die nach dem Verbotsgesetz straffällig geworden sind. In diesem Projekt soll Jugendlichen der Holocaust erklärt und die Dimensionen von „Hasspostings“ etc vor Augen geführt werden.

Zentrales Thema des heutigen Tages wird noch die Situation in den Justizanstalten sein.

Rückfragehinweis:

Bundesministerium für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz

Stabsstelle für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

+43 676 89891 2138 und +43 676 89891 2052

Medienstelle.Ressort@bmvrdj.gv.at