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Kranzniederlegung in der Justizanstalt Stein anlässlich des 75. Gedenktages an die NS-Opfer und die „Kremser Hasenjagd"

Justizministerin Dr.in Alma Zadić „Wir müssen der Geschichte offen ins Auge blicken“

Pressemeldung vom 07.Mai 2020

Heute fand eine Kranzniederlegung zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus im April 1945 im Zuchthaus Stein und die „Kremser Hasenjagd“ durch Justizministerin Dr.in Alma Zadić statt. Auf die Begrüßung des Leiters der Justizanstalt Stein, Hofrat Mag. Christian Timm folgte eine Ansprache des Bürgermeisters der Stadt Krems, Dr. Reinhard Resch. Er hielt fest: „Das Massaker von Stein gehört zu den dunkelsten Kapiteln unserer Stadt. Das dürfen wir niemals vergessen. Es ist ein Auftrag mutig unsere Demokratie, Frieden, Sicherheit und Freiheit zu schützen!“

Nach der Rede des Generaldirektors Mag. Friedrich Alexander Koenig hielt Justizministerin Dr.in Alma Zadić eine Gedenkrede. In dieser rief sie das düstere Kapitel und die erschreckenden Ereignisse vom 06. und 07. April 1945 in Erinnerung. Damals entließ die Leitung des Zuchthauses Stein mehr als 200 Häftlinge. Naziregimetreue Aufseher widersetzen sich der Anstaltsleitung und konstruierten eine angebliche "Revolte der Häftlinge". Sie verfolgten die Freigelassenen in der sogenannten „Kremser Hasenjagd“. Die meisten Entlassenen wurden unter Mithilfe der Hitlerjugend, der Gendarmerie und des Volkssturms aufgegriffen und ermordet. Auch der Anstaltsleiter sowie zwei weitere Justizwachebeamten wurden ohne Verfahren hingerichtet.

„Die Opfer mögen uns eine Mahnung sein, nicht zuzulassen, dass Hass und Rassismus gesellschaftlich toleriert werden. Es liegt in unserer Verantwortung, aus der Vergangenheit zu lernen und entsprechend zu handeln.“, so die Justizministerin.

Die Kranzniederlegung fand am Schauplatz der damaligen Ereignisse, der Justizanstalt Stein, statt. Diese ist eine allgemeine Strafvollzugsanstalt in Krems/Donau mit 842 Haftplätzen.

Rückfragehinweis:

Bundesministerium für Justiz
Mag. Christina Ratz, LL.M.
Ressortmediensprecherin
+43 676 89891 2052
medienstelle.ressort@bmj.gv.at

Bilder (C) Andy Wenzl/BKA