Gewaltambulanz: Start des Pilotprojektes in der Modellregion Süd
Kostenfreie, verfahrensunabhängige klinisch-forensische Untersuchungen
Am Montag, dem 6.5.2024 eröffneten Justizministerin Alma Zadić, Frauenministerin Susanne Raab, Landesrätin Doris Kampus, Vizerektor der Med Uni Graz Alexander Rosenkranz und Institutsleiterin Sarah Heinze an der Medizinischen Universität Graz die "Gewaltambulanz der Modellregion Süd", das erste von der Österreichischen Bundesregierung umgesetzte Pilotprojekt in diesem Bereich. Mit dem Start dieses Projekts wird ein bedeutender erster Schritt hin zum flächendeckenden Auf- und Ausbau von Gewaltambulanzen in ganz Österreich gemacht. Damit werden bundesweit niederschwellige Untersuchungsstellen für Gewaltbetroffene geschaffen, wo sich diese im geschützten Setting kostenfrei untersuchen lassen können, vorhandene Spuren gesichert und Verletzungen dokumentiert werden, um diese als Beweise für ein mögliches späteres Gerichtsverfahren zur Verfügung zu haben.
Leistungen der Gewaltambulanzen im Überblick
- Fach- und opfergerechte forensische Untersuchung: Verletzungen und Spuren von Gewalt werden so dokumentiert, dass sie bei einem möglichen späteren Gerichtsverfahren als Beweismittel verwendet werden können
- verfahrensunabhängige und kostenlose Untersuchung für Gewaltbetroffene durch Gerichtsmediziner:innen
- opfergerechter Untersuchungsraum an mindestens einem fixen Standort pro Modellregion; ländliche Gebiete werden durch mobile Teams und Schulungen abgedeckt
- Zusammenarbeit mit Opferschutzeinrichtungen, um Frauen beim Ausstieg aus Gewaltbeziehungen zu helfen und so weitere Übergriffe zu verhindern
- Ansprechstelle für niedergelassene Ärzt:innen und medizinisches Personal; so sollen Ärzt:innen beim richtigen Erkennen und Dokumentieren von Gewalt unterstützt werden
- Organisatorische Anbindung an die Gerichtsmedizinischen Institute; damit wird erforderliche fachliche Expertise sichergestellt
Zitat Justizministerin Alma Zadić: „Die Eröffnung der neuen Gewaltambulanz an der Medizinischen Universität Graz ist ein bedeutender Meilenstein für die Versorgung und Unterstützung von Gewaltbetroffenen in Österreich. Und sie ist ein erster wichtiger Schritt hin zum bundesweiten Ausbau von Gewaltambulanzen. In diesen niederschwelligen Untersuchungsstellen können sich Betroffene im geschützten Setting kostenfrei untersuchen und Verletzungen dokumentieren lassen. Diese stehen als Beweise für mögliche spätere Verfahren zur Verfügung. Das führt zu einer Steigerung der Verurteilungsquoten. Und durch die enge Zusammenarbeit mit Opferschutzeinrichtungen unterstützen wir Betroffene beim Ausstieg aus Gewaltbeziehungen und verhindern weitere Übergriffe.“
Erreichbarkeit und Kontakt Gewaltambulanz Graz
- Dienstag bis Donnerstag: 08.00 bis 16.00 Uhr
- Freitag 08.00 Uhr bis Montag 16.00 Uhr
- sowie an Feiertagen
Tel.: +43 664 84 38 241